Farbfilter für die Beobachtung:
Farbfilter sind ein wichtiges Werkzeug für die Beobachtung von Planeten, insbesondere für die Untersuchung ihrer Atmosphären und Oberflächenmerkmale. Sie werden verwendet um spezifische Wellenlängenbereiche des Lichts zu blockieren oder zu durchlassen oder den Kontrast bei Planeten und Mondbeobachtung zu erhöhen.
Dabei gilt, dass ein Filter seine eigene Farbe verringert und die Komplementärfarbe verstärkt. Der Grosse Rote Fleck auf dem Jupiter wird zum Beispiel mit einem grünen oder blauen Filter besser sichtbar.
Die Filterfassungen sind aus Metall und hochwertig verarbeitet, die Fassung hat selbst wieder ein Innengewinde, somit ist es auch möglich, mehrere Filter zu kombinieren. Die Filteroberflächen sind entspiegelt, das Filterglas ist planparallel.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Wahl des richtigen Filters von verschiedenen Faktoren abhängt, einschließlich der spezifischen Eigenschaften des Planeten, der beobachtet werden soll, sowie der verfügbare Ausrüstung und die Beobachtungsbedingungen. Es ist empfehlen eine Kombination verschiedener Filter zu verwenden, um ein umfassendes Bild der Atmosphäre und Oberfläche eines Planeten zu erhalten.
Hier sind einige der gängigsten Farbfilter, die für die Planetenbeobachtung verwendet werden:
Hellgelb: ab 50mm, Mond, Mars, Kometen - der blaue Farbfehler bei Fraunhofer Refraktoren wird verringert. Ein schönes universelles Kontrastfilter für kleinere Öffnungen
Gelb/Grün: ab 60mm, besonders gut bei Jupiter und Saturn - macht bereits bei kleineren Öffnungen Atmosphärenstrukturen sichtbar. Beseitigung des Farbfehlers bei Fraunhofer Refraktoren
Gelb: ab 80mm, hebt den Kontrast am Mond, bringt Oberflächendetails und Wolken am Mars heraus, stärkt auch Atmosphärenstrukturen am Jupiter (großer roter Fleck..) Gut für Doppelsternbeobachtungen mit Refraktoren.
Dunkelgelb: gleiche Wirkung wie Gelb, aber für größere Öffnungen.
Orange: ab 80mm, stärkt den Kontrast bei Tages- oder Dämmerungsbeobachtungen (Venus,Merkur...) da er das Blau unterdrückt. Bringt Details am Mars hervor. Am Jupiter und Saturn werden Details in der Atmosphäre enthüllt. Mit größeren Öffnungen kann man versuchen, Atmosphärenstrukturen des Uranus zu beobachten.
Hellrot: ab 60mm, für sehr hohen Kontrast am Mond - auch bei kleinen Öffnungen. Für die Beobachtung der Polkappen des Mars (ab 100mm Öffnung).
Rot: die gleiche Wirkung wie hellrot, aber für Öffnungen ab 100mm. Sehr gut für die Venusbeobachtung während des Tages, da das Blau blockiert wird. Der Himmel erscheint schwarz
Dunkelrot: Die gleiche Wirkung wie rot, jedoch für Öffnungen ab 200mm, dieser Filter bringt einen extremen Kontrast
Hellblau: ab 50mm, ein wichtiger universeller Kontrastfilter für alle Kleinfernrohre - ähnlich wie hellgelb - Er bringt eine Kontraststeigerung an vielen Objekten des Sonnensystems
Blau: ab 70mm, allgemeine Kontraststärkung am Mond - abseits des Terminators. Stärkt den Kontrast in den Bändern des Jupiters und Saturns. Guter Kometenfilter - stärkt den Kontrast des Gasschweifes
Dunkelblau: Gleiche Wirkung wie blau, jedoch optimal für Öffnungen ab 200mm
Violett: ab 150mm, ein guter Filter für die Venusbeobachtung, damit werden die dunklen Wolken der Venusatmosphäre sichtbar. Hebt die Strukturen in den Saturnringen hervor. Auch an Merkur kann der Filter verwendet werden, große Öffnung und entsprechende Luft vorausgesetzt.
Grün: ab 60mm, ein sehr wichtiger universeller Kontrastfilter. Eine starke Kontrastanhebung am Mond - besserer Kontrast auch abseits des Terminators - gut für schwache Vergrößerungen. Der Filter für den großen roten Fleck am Jupiter besonders die rötlichen Strukturen in den Gasplaneten werden rausgearbeitet.
Dunkelgrün: Ähnliche Wirkung wie grün aber für Öffnungen ab 150mm. Weiße Flecken in der Saturnatmosphäre werden ab 200mm besser dargestellt.
Polarisationsfilter: Er blockiert das Licht, das in einer bestimmten Richtung polarisiert ist, und lässt nur Licht durch, das in einer anderen Richtung polarisiert ist. Dies kann nützlich sein, um Details in der Atmosphäre von Planeten wie Venus und Jupiter zu untersuchen, da bestimmte Merkmale wie Wolkenstrukturen polarisiertes Licht reflektieren. Zwei Polarisationsfilter übereinander können so verdreht werden das die Lichtmenge stufenlos reguliert werden kann, was für die Beobachtung von Vollmond sehr gut geeignet ist.
Neutraldichtefilter: Ein ND Filter blockiert alle sichtbaren Lichtwellenlängen gleichmäßig und lässt nur eine bestimmte Menge an Licht durch. Ein ND Filter kann die Helligkeit von Planeten und Mond reduzieren, insbesondere wenn sie sehr hell sind und es schwierig ist, Details zu erkennen.
Infrarotfilter: Ein IR Filter blockiert sichtbares Licht und lässt nur Infrarotlicht durch. Damit können Details in der Atmosphäre von Planeten wie Jupiter und Saturn hervorgehoben werden, da bestimmte chemische Verbindungen in ihrer Atmosphäre Infrarotlicht absorbieren und dadurch bestimmte Merkmale hervorheben.
Ultravioletfilter: Ein UV Filter blockiert sichtbares Licht und lässt nur Ultraviolettlicht durch. Dies kann nützlich sein, um Details in der Atmosphäre von Planeten wie Venus und Uranus zu untersuchen. Hier gilt das gleiche wie beim Infrarot Filter, da bestimmte chemische Verbindungen in ihrer Atmosphäre Ultraviolettlicht absorbieren und dadurch bestimmte Merkmale hervorheben.